Donnerstag, 29. April 2010

Kennen Sie eigentlich einen Muslim...

...fragt dieser Artikel heute bei ZEIT Online. Ich gebe zu, ich habe ihn gar nicht weiter gelesen - keine Lust auf die Kruzifix-Kopftuch-Debatte... Aber die Frage hat mich beschäftigt, zumal ich das Thema Religionen an sich interessant finde und mir zum Beispiel vorgenommen habe, dass meine Kinder später einmal alle Religionen kennenlernen dürfen sollen, bevor sie entscheiden, ob und welche mal für sie in Frage kommt. Bei mir ist es übrigens keine, obwohl mir gewisse Ansätze aus verschiedenen Religionen (vor allem aus dem Buddhismus und den Naturreligionen) gefallen.

Jedenfalls habe ich dann immer überlegt, von wem die Kinder denn etwas über die Religionen lernen könnten. Und lange Zeit fielen mir spontan nur Katholiken, Protestanten und Atheisten ein, mit denen ich sie zusammenbringen könnte. Aber in der letzten Zeit ist die Vielfalt etwas gestiegen, sei es weil ich älter geworden bin und einfach mehr Leute kennengelernt habe, sei es, weil ich mehr gereist bin, oder jetzt in einer Großstadt wohne. Jedenfalls könnte ich nun so einiges mehr "abdecken":

  • Ich habe in den letzten Jahren zum ersten Mal Juden kennengelernt. Mit einem bin ich sogar bei Facebook befreundet (was auch immer das heißt, hihi).
  • Der Vormieter meines alten WG-Zimmers war Türke, ebenso ist es der Mann der Cousine meines angeheirateten Onkels, den ich alle Jubeljahre mal auf Familienfeiern treffe. Die erste richtige "Konfrontation" mit dem Islam hatte ich jedoch zu Silvester, als ich die marokkanische Freundin des besten Freundes des Lieblinsgmenschen kennenlernte. Nach all meinen Erfahrungen mit Europäern und Nordamerikanern war das schon etwas exotischer.
  • Ich kenne über Umwege mehrere hinduistische Inder.
  • Ich kenne nordamerikanische Ureinwohner, die der Longhouse-Religion angehören.
Was mir noch fehlt, ist ein richtiger, echter Buddhist. Aber ich denke, je länger ich in Berlin lebe, desto wahrscheinlicher wird es, dass ich mal einen treffe! :)

PS: Warum war es eigentlich ein so großes Thema, dass Frau Özkan bei ihrer Vereidigung "So wahr mir Gott helfe" gesagt hat? Erstens handelt es sich doch bei "ihrem" um den selben Gott wie bei dem des Rests der CDU. Zweitens sollte man viel eher darüber reden, ob diese Formel zeitgemäß ist, bei der Trennung von Staat und Religion. Immerhin ist sie ja wenigstens nicht mehr verpflichtend.

1 Kommentar:

  1. Hallo! Interessantes Thema. Hmm. Musste direkt ueberlegen. Juden kenne ich, meine Kinder gingen mit ihnen von klein auf in die Schule. Ein Buddhist ist auch in meinem Kreis, ist sogar mein Patensohn in Deutschland. Evangelisch bin ich selbst, katholisch gibt es auch im Umfeld, nur Moslems kenn ich zwar, sind aber nicht, ausser der Freundin meiner Tochter, direkt im Umfeld. Muss sagen, gibt keine Unterschiede, Religion ist meist nie das Thema.
    Schoener blog!

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