Donnerstag, 22. April 2010

Familienzusammenführung

Gleich noch ein bloggenswertes Ereignis dieser Woche hinterher: Am Montag habe ich mich, nachdem es schon seit Monaten geplant, aber nie umgesetzt wurde, mit meiner Großcousine getroffen. Ja, das ist ein Ereignis! Dazu muss man nämlich wissen, dass unsere verwandtschaftliche Beziehung etwas komplizierter ist:

Meine Mutter hat 7 Geschwister, eigentlich 6, denn eine Schwester ist bereits verstorben. Von diesen Geschwistern stammen 3 aus dem "ersten Schwung" Kinder meines Opas, mit seiner ersten Frau. Meine Mutter stammt aus dem "zweiten Schwung", den fünf Kindern, die mein Opa mit meiner Oma hatte. Zwischen dem jüngsten Halbbruder meiner Mutter und meiner ersten "Volltante" liegen 10 Jahre Altersunterschied. So kam es, dass die ersten drei, besonders im Leben der allerjüngsten Geschwister gar keine so große Rolle spielten: Als meine Mutter geboren wurde, war ihr ältester Bruder bereits 23 Jahre alt und lebte "im Westen" - das bedeutete damals im Prinzip "keinen Kontakt", später gab es ab und zu Besuche. Die beiden anderen Großen waren bereits 22 und 17 und auch schon, zumindest so gut wie, aus dem Haus. Im Laufe der Jahre wurde der Kontakt immer geringer und spätestens seit dem Tod meines Opas beschränkte er sich auch hier auf wichtige Familienfeste.

Die Großcousine, die ich am Montag getroffen habe, ist die Enkelin des 17 Jahre älteren Halbbruders meiner Mutter. Sie ist zwei Jahre jünger als ich und lebt ebenfalls in Berlin. Wenn wir es richtig zusammengebracht haben, so haben wir uns vor Montag etwa 3 oder 4 mal gesehen, immer auf Geburtstagen, verteilt über 20 Jahre. Das letzte Mal ist auch schon fast 8 Jahre her gewesen. Dank der neuen Medien und vor allem der Social Communities haben wir uns aber im vergangenen Jahr "gefunden" und diesmal einen direkten Kontakt hergestellt, der sicherlich so schnell auch nicht wieder abbrechen wird.

Montag stellten wir dann nun also fest, dass wir doch eine ganze Menge Gemeinsamkeiten haben (u.a. die Vorliebe für gutes Essen und die indische Küche, für die englische Sprache, fürs Reisen und für die Gilmore Girls), ob sie nun genetisch bestimmt sind, oder nicht. Und dass wir uns stundenlang unterhalten können, ohne uns zu langweilen. Sicherlich stimmen wir nicht in allen Punkten überein, aber wer tut das schon. In jedem Fall werden wir uns jetzt öfter treffen und uns gegenseitig in die Planungen unseres jeweiligen Soziallebens einbeziehen. Ich freue mich!

2 Kommentare:

  1. also, patchwork families gibts nicht erst seit gestern!

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  2. Wahrlich nicht. Gibt ja auch viele Beispiele in der Geschichte (Bach z.B., und Henry VIII. und so). Meist sind es, wie in diesem Fall, die Männer, die nach Tod der Ehefrau oder Scheidung eine neue Frau haben und mit der wieder Kinder bekommen. Meinem Opa ist sozuagen einfach "die Frau weggestorben" und in den 40er Jahren bedeutete das, er brauchte eine neue, die sich um seine Kinder kümmert. Sonst war er aber ganz fortschrittlich: Vegetarier, der sich mit anderen Vegetariern "auf einem Haufen" mitten im Wald ansiedelte und dann sein Essen vorwiegend im eigenen Garten heranzog. Daher vermutlich auch meine Vorliebe für Rhabarber und Bärlauch ;)

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