Dienstag, 5. Januar 2010

Als hätte ichs geahnt...

Irgendwie hatte ich schon ein ungutes Gefühl wegen des Fluges und habe daher überall (Facebook, Twitter, hier) immer wieder geschrieben, dass wir am Montag zurückfliegen - in der Hoffnung es dadurch wahrer zu machen. Hat nicht geklappt. Hier kurz der Ablauf der Ereignisse:

18:15 Aufbruch zum Flughafen Mailand Malpensa

19:30 Ankunft in Malpensa, Einreihen in die Check-In-Schlange. Laut Anzeigetafel alles nach Plan.

20:05 Fertig mit dem Einchecken, Einreihen in die Security-Schlange, Verabschiedung von Lieblingsschwägerin und Lieblingsschwippschwager. Laut Anzeigetafel alles nach Plan, Boarding soll 20:25 sein.

20:25 Fertig mit der Security und endlich drinnen - der Blick auf die Anzeigetafel: 2h Verspätung!! Also erstmal gemütlich zur Toilette und dann doch was essen - knapp 20 € für 2 Stück Pizza, 2 Salate und 2 Wasser..., Beschluss, ab Schönefeld ein Taxi zu nehmen und dafür 30 € zu investieren.

21:15 Die Anzeigetafel zeigt 10 zusätzliche Verspätungsminuten und die Gatenummer. Wir begeben uns zum Gate und machen es uns bequem.

21:40 SMS vom Flyamo-Service aus Schönefeld: Ihr Flug wurde gestrichen. Die Anzeigetafel zeigt immer noch 23:00 an. Über Blackberry auf der Webseite des Flughafens nachgeschaut: Tatsächlich - gestrichen.

21:50 Informieren erste noch ahnungslose Mitpassagiere. Reaktion: "Yeah, 4-Sterne-Hotel!" - für die war es die zweite Nacht, da schon am Vorabend ein Flug gestrichen wurde und nur wenige gleich auf den am nächsten Morgen umgebucht werden konnten. Jetzt auch endlich eine Begründung: Bei Easyjet wird inoffiziell gestreikt, Flugpersonal meldet sich kurzfristig krank etc., es liegt am Easyjet-Standort Schönefeld.

22:15 Endlich zeigt die Anzeigetafel auch, dass der Flug gestrichen wurde. Sofort springen alle auf und trotten zum Ausgang, der aber inzwischen dicht ist, und dann wieder zurück. Keine Informationen.

22:22 Durchsage, dass es Informationen am Gate 9 geben wird.

22:30 Alle müssen ihr Gepäck wieder abholen, dann zum Check-In gehen um umgebucht zu werden.

22:45 Der Bus, der uns zum Gepäck bringen soll, kommt an.

23:00 Er fährt ab.

23:20 Gepäck ist da, jetzt zum Check-In.

00:00 Entweder umbuchen lassen und die Hotelübernachtung nehmen (alle Flüge für Dienstag sind dicht, evtl. kann man Mittwoch fliegen - ohne Garantie, denn wer weiß, ob die nächsten Flüge planmäßig gehen) oder vom Flug zurücktreten, mindestens einen Monat auf die Erstattung warten und sich selbst kümmern. Das haben wir gemacht - Lieblingsschwägerin und Lieblingsschwippschwager wieder losgeschickt zum Flughafen, derweil 10 € für WLAN bezahlt um nach Alternativen zu gucken. Sage auf der Arbeit bescheid, dass ich morgen nicht kommen kann. Der Lieblingsmensch beschließt, noch bis zum Wochenende zu bleiben, Befana mit seiner Familie zu feiern und dann einen billigen Flug am Sonntag zu nehmen. Ich muss hingegen arbeiten...

00:30 Zugfahren dauert zwischen 16 und 20 Stunden und kostet mindestens 200 €. Lufthansa und Alitalia verlangen um die 400-600 € und fliegen nicht direkt, sondern über Amsterdam, München, Köln... AirBerlin hat einen Flug am Dienstag Abend für 140 €, der muss es dann wohl sein...

01:00 Zugbuchen muss warten, wir werden abgeholt. Rückfahrt dauert diesmal nur ca. ne Stunde wegen leerer Autobahnen.

02:00 Wieder zuhause und gleich erstmal den Laptop an... Der AirBerlin-Flug kostet inzwischen über 200 €. Das ist mein halbes Monatsgehalt, wer weiß, wann die Erstattung von EasyJet kommt? Kollegin hatte gesagt, dass Sie sicherlich eine Lösung finden, wenn ich nicht kommen kann.

02:30 Buche AirBerlin für 140 € am Mittwoch abend. Das wäre auch der frühestmögliche Termin mit EasyJet gewesen. Schreibe Mails an Kollegen, Eltern, Biokistenlieferanten... Und einen Zettel für unsere Gastgeber, die schon im Bett liegen: "Danke für das viele Chauffieren", unsere Flugdaten und "Wir haben Euch sehr lieb!"

03:15 Endlich einschlafen.

07:30 Lieblingsschwägerin muss zur Arbeit, ich werde wach und kann nicht mehr schlafen. Liege im Dunkeln mit schlechtem Gewissen den neuen Arbeitgebern gegenüber.

08:50 Lieblingsschwippschwager verlässt ebenfalls das Haus. Der Lieblingsmensch schläft noch, ich hole mir leise den Laptop ins Bett...

Montag, 4. Januar 2010

Die Pizza

So sieht Pizza in Italien aus. Nun ja, den Belag fanden auch die Einheimischen recht ungewöhnlich - aber was die Form, die Dicke des Teiges (außen heftig, innen fast durchsichtig) und den Geschmack angeht, kommt da einfach nix ran... Das kreativ inszenierte Gesamtbild verlangte dann schlicht und einfach nach einem Foto:


Übrigens: Die Koffer sind gepackt und nachdem die vorübergehenden Überlegung, den Lieblingsmensch noch ein paar Tage bei seiner Lieblingsschwester zu lassen, die Unterstützung momentan gut gebrauchen könnte, aufgrund der bürokratischen und finanziellen Schwierigkeiten verworfen wurde, sind wir so gut wie abflugbereit. Berlin, wir kommen!

Sonntag, 3. Januar 2010

Startlöcher

Noch einen Tag sind wir in Italien, morgen Abend geht der Flieger ins verschneite Berlin und wenn ich dort am Dienstag morgen aufwache, geht mein 2010 so richtig los. Bisher bin ich noch nicht so richtig angekommen - alles ist noch im Ferien-Feiern-Fressen-Modus und ich kämpfe immernoch mit denselben Problemen wie letztes Jahr (Sprachlosigkeit aufgrund von mangelnder Sprachkenntnis und außerdem Heiserkeit, Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen - krank seit mehr als 2 Wochen). Der Vorabflugsstress in Form von diversen Terminen hatte mich in Tateinheit mit dem Wetter weichgeklopft und irgendwie trägt das viele Essen sowie die ständige Kakophonie aus fremdländischen Lauten in Kombination mit dem vielen Reisen, kurzen Nächten und diversen fremden Betten nicht wirklich zur Gesundung bei. Nichtsdestotrotz waren sowohl Weihnachten als auch Silvester wunderschön und sobald meine Eingeweide auch den letzten Rest an italienischen Köstlichkeiten preisgegeben haben werden, werde ich sicherlich voller Wehmut an die ganze kulinarische Pracht zurückdenken.

So, nun also dann ein neues Jahr, mit neuen Gegebenheiten: Ab Dienstag werde ich nicht mehr den ganzen Tag zuhause hocken, sondern gleich zwei Büros regelmäßig aufsuchen. In dem einen, werde ich drei Abende in der Woche verbringen und meine Dienste zu Geld machen, in dem anderen werde ich versuchen, so oft wie möglich zu sein (einen genauen Modus habe ich mir noch nicht überlegt), um das große Projekt finanzielle Sicherheit/sozialversicherungspflichtige Tätigkeit voranzutreiben, in der Hoffnung, dort bis zum Sommer ein Ergebnis erzielt zu haben. Spätestens. Momentan mache ich mir viele Gedanken, wie diese neue Situation organisatorisch zu meistern sein wird - der Badmintontermin wurde auf den Montag verlegt, was bedeutet, dass ich insgesamt vier Abende in der Woche erst spät zuhause sein werde und entweder dem Lieblingsmensch die ganze Kocherei aufhalsen muss, oder wieder zum klassischen deutschen kalten Abendbrot zurückkehren muss. Am besten überlasse ich diese Entscheidung seinem italienischen Magen und wahrscheinlich wird es sowieso von Tag zu Tag verschieden sein. Wo ich dann noch meinen Einmal-die-Woche-Schwimmen-gehen-Vorsatz unterbringe weiß der Geier. Vermutlich muss ich den letzten freien Werktagsabend dafür opfern oder in den sauren Apfel beißen und mehr bezahlen und dafür tagsüber gehen... Mehr bezahlen ist grundsätzlich im Moment aber doof, denn ich bezahle ja ab diesem Monat a) eine Monatskarte und b) Miete für das eine Büro. Das bisschen Geld, was ich in dem anderen verdiene, reicht knapp für Miete und Fixkosten. Aufträge müssen also her, denn sonst steht mir das Wasser bald bis zum Hals...

Starte also irgendwie mit gemischten Gefühlen in dieses neue Jahr. Zum Glück bin ich ja überwiegend Optimistin und plane deswegen schonmal für die erste große Feierei des Jahres: Der Lieblingsmensch wird 30!