Sonntag, 18. Oktober 2009

Socialising

Gestern war ich auf einer Geburtstagsparty - eigentlich Vorgeburtstag, da der große Tag erst heute ist. Das Geburtstagskind ist bisher eher ein Bekannter als ein Freund gewesen, ein Freund von einem Freund. Trotzdem befand ich mich im E-Mail-Verteiler für die Einladung, worüber ich mich sehr gefreut habe. (Im Nachhinein erfuhr ich, dass er einfach mal alle eingeladen hatte, deren E-Mailadresse er hatte und die in Berlin leben... ;)) Das Geburtstagskind mag es gerne unkonventionell, und so begann die Veranstaltung offiziell um 17 Uhr und da etwas von Kuchen in der Einladung stand, nahm ich die Uhrzeit ernst und war kurz vor halb 6 vor Ort, in der Hoffnung, nicht die erste zu sein. War ich aber. Ein wenig seltsam war es schon, weil ich den besagten Herrn ja wirklich nur "knapp" kenne, aber ich denke wir haben die verbleibende Zeit bis zum Erscheinen weiterer Partygäste gut rumgebracht. Bis ich wieder losmusste, waren dann jedenfalls knapp 10 Menschen in der Küche seiner kleinen "Butze" im äußersten Neukölln versammelt - interessanterweise alle aus Rostock, oder zumindest durch die Stadt geprägt, wie ich. Ich kannte sie also alle vom sehen oder sogar näher und sie kannten mich und es war wie eine kleine Reise in die Vergangenheit.
Witzig war auch, dass am späteren Abend die gesamte Runde der Gäste weiter wollte, auf eine andere Party, in einem Club. Die Geburtstagsparty einer anderen Quasi-Rostockerin, wo ich ebenfalls auf der Gästeliste stand. Wie sagte einer der Gäste so schön: "Eigentlich ist es egal, ob ich in Rostock bleibe oder auch hier zu Euch nach Berlin komme... arbeitslos sind wir überall." So sieht es aus in unserer Generation "ab Mitte 20" - entweder man studiert noch, oder ist schon auf Jobsuche. Keiner der Anwesenden hatte einen festen Job in einem Bereich, der ihm Spaß macht, fast jeder wurschtelte sich so durch, vom Fotografieren über Pressearbeit bis zu Hartz IV. Und jeder hat nebenbei irgendein kreatives/ehrgeiziges Projekt am Laufen, die einen mehr, die anderen weniger erfolgreich. Dazu fällt mir eine Songzeile rein, die perfekt auf die Runde passte: "Uns ist egal, wo wir nach der Uni Taxi fahren/denn wir sind reich an unbezahlten Praktika". So isset. Und das weltweit, wie ich gerade aus einer Mail einer kanadischen Freundin erfahren konnte.
Einzig ausgenommen davon sind wohl Informatiker, Ingenieure, Juristen, Mediziner und BWLer. Einen davon (Ingenieur) bekomme ich heute für eine Woche aus England zu Besuch. Ich hoffe, dass ich zum Bloggen komme und Euch an diesem Outsider's View auf Berlin teilhaben lassen kann.

Zum Schluss noch der "dümmste Witz der Welt", von gestern Abend:

Frage: Was ist rot und schmeckt nach blauer Farbe?
Antwort: Rote Farbe.

In diesem Sinne...

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