Ich weiß auch nicht mehr genau, wie ich darauf gekommen bin, aber vor ein paar Tagen habe ich die alten Ausgaben unserer Schülerzeitung wieder hervorgekramt und darin herumgeblättert, mal hier und mal da gelesen... Vor allem in den Ausgaben, an denen ich am aktivsten mit beteiligt war. Naja, eigentlich war ich das von Anfang an, aber in der 9. Klasse ging es dann so richtig los - ich wurde Chefredakteurin und damit für eine Weile die Antriebsfeder des Ganzen. Lange bin ichs nicht geblieben (ganze sechs Ausgaben, also ungefähr zwei Jahre lang), aber seitdem gehörte die Zeitung dann wirklich in den Mittelpunkt meines Lebens. Und vor allem ihre Macher.
Einerseits hatte ich plötzlich mehr mit den Mitmachern zu tun, und habe dabei auch neue Freundschaften geschlossen, andererseits kamen viele meiner Freunde für kurze oder längere Zeit ins Team. Bei einigen hatte ich das sogar wieder vergessen, bis ich es jetzt wieder gelesen habe. Schon witzig, wir hatten unglaublich viel Freiraum, konnten im Prinzip schreiben und drucken was wir wollten. Manchmal haben wir das auch für investigativen Journalismus genutzt, oder für hochintellektuelle philosophische Abhandlungen... Ganz oft aber auch für unsere privaten Witzchen.
Im Nachhinein kann ich mir vorstellen, dass wir damit einige Leser auch verprellt haben, in dem wir uns quasi gegenseitig Nachrichten in der Zeitung hinterließen, oder private Dinge herausposaunten. Es war halt nicht wie eine normale Zeitung, sondern eher wie ein Radio, wo man live mitbekommt, wie das ganze entsteht und auch mal erklärt bekommt, warum das Mikro ausfällt.
Inzwischen weiß ich einiges mehr über meine damaligen Mitstreiter, was mir damals verborgen blieb, weil es mich vielleicht nicht so interessiert hat, oder sie mich nicht in alles einweihen wollten. Daraus ergibt sich, dass ich vieles jetzt mit anderen Augen sehe als damals und aber auch aus dem Lesen der damaligen Artikel (einiges liest sich wie ein heutiges Blog) wieder zusätzliche Informationen über das beziehen kann, was tatsächlich vorgefallen ist. Und es war eine spannende Zeit in unser aller Leben - die letzten 3-5 Jahre Schule, Pubertät, Cliquen, Verliebtheiten, kleine und große Krisen, Selbstfindung...
Alles in allem kann man sagen, dass die Arbeit an diesem Projekt uns zu einer recht verschworenen Gruppe hat werden lassen. Auch wenn einige von uns eher am Rand des Ganzen herumschwirren und andere sich nicht mehr sehen lassen - der harte Kern ist immernoch vorhanden und miteinander befreundet, auch wenn wir uns zwischenzeitlich ganz schön über die Welt verteilt haben/hatten.
Es wäre toll, sie alle mal wieder auf einen Haufen zusammen zu bekommen und dann nicht über die alten Zeiten zu reden, sondern genau wie damals über die Dinge, die uns jetzt in diesem Augenblick beschäftigen, die ganz großen Fragen des Lebens eben ;)
Freitag, 9. Oktober 2009
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Hm. Das muss alles vor meiner Zeit gewesen sein. Schade. Ich würd auch gern mal n Blick in diese Ausgaben aus dem "Jenseits" werfen...
AntwortenLöschenNa so jung bist Du auch wieder nicht, oder? Wenn Du willst, leih ich Dir mal ein paar, wenn wir uns das nächste mal sehen. :)
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